Gemälde des 19. Jahrhunderts

# 20 | 21 George AugustusWallis:Waldweg imChigi-Park in Ariccia, 1796, Bleistift, 55,5 ✗ 77,5 cm. Privatbesitz. 8 1 | Vgl. Wolfgang Vorwerk: Peter Conrad Schreiber (1816–1894), ein Fürther Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts. Ein Beitrag zu seinem 200. Geburtstag, Teil 2, in: Fürther Geschichtsblätter 66, 2016, Heft 1, S. 24–26, Dok. 4. 2 | Johann Wolfgang von Goethe: Italienische Reise, Leipzig 1914, S. 189, 22. Februar 1787. 3 | Lebenserinnerungen eines deutschen Malers. Selbstbiographie nebst Tagebuchniederschriften und Briefen von Ludwig Richter. Herausgegeben und ergänzt von Heinrich Richter, Leipzig 1909, S. 173. 4 | Vgl. Wolfgang Vorwerk: Peter Conrad Schreiber (1816–1894), ein Fürther Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts. Ein Beitrag zu seinem 200. Geburtstag, Teil 1, in: Fürther Geschichtsblätter 65, 2015, Heft 4, S. 114. 5 | Ebd., S. 119, Dok. 2. Öl auf Leinwand, doubliert auf Leinwand 37,5 ✗ 55,5 cm Unten rechts bezeichnet: „Partie bey Ariccia Albanergebirg“ Gegend bei Ariccia im Albanergebirge, vor 1845 Peter Conrad Schreiber (1816 Fürth – Nürnberg 1894) Als der am ehrwürdigen Egidien-Gymnasium in Nürnberg als Zeichenlehrer angestellte Peter Conrad Schreiber im April 1845 beimMagistrat der Stadt ein „Ansässigmachungs- undVerehelichungsgesuch“ stellte, wurde dieses „wegen nicht zureichenden Erwerbs“ abgelehnt, woraufhin Schreiber eine Liste mit neun 1844/45 für insgesamt 829 Gulden verkauften Gemälden vorlegte, um seine materielle Unabhängigkeit zu erweisen – unter den Gemälden befand sich als Nummer 6 eine „Parthie bei Ariccia“, die ein Herr von Sauer inMünchen für 80 Gulden erworben hatte. 1 Es ist sehr wahrscheinlich, dass es mit unserem Gemälde identisch ist,weil sich auf der amKeilrahmen umgeschlagenen Leinwand dieselbe Bezeichnung befindet – allerdings hätte es diesesHinweises auf dieÖrtlichkeit kaum bedurft, denn zu gegenwärtigwar das südwestlich vonRom in denAlbanerbergen gelegene Städtchen mit seinemwunderlichen Park des Fürsten Chigi in den Bildkünsten der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vertreten (Abb. unten). Bereits für Goethe war der Park der Villa Chigi in Ariccia vor denToren Roms ein Refugium „wahrer Wildnis: Bäume und Gesträuche, Kräuter und Ranken wachsen wie sie wollen, verdorren, stürzen um, verfaulen“ 2 und Ludwig Richter glich er einem „Märchen- und Zauberwalde, wie ihn die lebhafteste Phantasie nicht besser vormalen kann.“ 3 Der Legende nach entstand der Park auf dem Rest eines antiken Dianahains,weshalb die Besitzer dieses StückNatur unberührt ließen.Von dieser Wildnis ließen sich viele romantisch gesinnte Künstler anziehen – am bekanntesten sind die lichterfülltenVariationen über den steinernen Eingang zum Park der VillaChigi vonErnstFries und anderenMalernwieFriedrichNerly oderAbraham Teerlink bis hin zu Camille Corot und JohannWilhelmSchirmer.Auch Schreiber, der in Berlin seit 1835 Schüler Karl Blechens und August Wilhelm Schirmers gewesen war, konnte sich dem pittoresken Reiz dieser Gegend nicht entziehen; er war 1839 nach Rom gekommen 4 und hielt sich dort nach eigenem Bekunden zweieinhalb Jahre auf, „woselbst ich mich blos meinem Studium widmete“. 5 In Rom und auf Ausflügen in die nähere Umgebung hat er offensichtlich nur Studien in

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