Peter Burnitz und Barbizon

4 A ls „unwandelbaren Meister des Tones der aschgrauen Langeweile“ bezeichnete der Historienmaler und Kritiker Herrmann Becker den Landschaftsmaler Peter Burnitz (1824– 1886) in einer Veröffentlichung zur deutschen Kunst im Jahr 1888. 1 Sich klar gegen die neue Richtung des réalisme in der Landschaft bekennend, beklag- te er die Wahl unbedeutender Motive und trivialer Themen nach Pariser Mode, in der Burnitz „unübertrefflich“ sei. 2 Mit der Betonung der Trivialität stellte Becker jedoch gerade die moder- ne Qualität der Bilder heraus: Die unspektakulären Naturausschnitte, charakteristisch für die paysages intimes , in meist gedämpfter Farbig- keit waren das aufregend Neue in der zeitgenössischen Landschafts- malerei. Neu aber nur bedingt, hat- ten doch die französischen Frei- lichtmaler, die sich ab den 1830er Jahren für Naturstudien bevorzugt in den Wald von Fontainebleau be- gaben, bereits ab 1848 in Frank- reich zunehmend Erfolge erzielt. Peter Burnitz gehört zu jenen deut- schen Künstlern, die bereits früh Kontakt zu diesen französischen Kollegen pflegten. 3 Er entschied sich trotz eines abgeschlossenen Studiums der Rechtswissenschaf- ten und nach Reisen durch Italien, Nordafrika und Spanien, für eine künstlerische Ausbildung nach 1 Hans Thoma: Bildnis des Peter Burnitz, 1875, 128 x 91,5 cm, Öl auf Leinwand. Städel Museum, Frankfurt amMain Peter Burnitz und die paysage intime

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