- Technik: Radierung auf Papier
- Unterhalb der Darstellung in der Druckplatte signiert, datiert und bezeichnet: "A. C. Dies f. Romæ 1793 | Tivoli"
- Zustand: Sehr guter Zustand. Mittig schwach wellig. Auf dem Blattrand schwach verschmutzt. Die Blattecken sind geringfügig bestoßen.
- Werksverzeichnis: Andresen III, Nr. 10; Fichter Nr. 52; Köln 1974, Nr. 31
- Serie: Mahlerisch radirte Prospecte von Italien, von Johann Christian Reinhart, Jakob Wilhelm Mechau und Albert Christoph Dies
- Größe: 25,1 x 35,5 cm (Darstellung)
- Weitere Größen: 39,3 x 49,3 cm (Papier). 28,4 x 37,7 cm (Plattenmaß)
- Epoche: Klassizismus
- Jahr: 1793
Die von Osten gesehene Stadt wird hier panoramaartig mit allen wichtigen Bauten zwischen der Festung und den berühmten antiken Tempeln ausgebreitet. Unter den Mauern Tivolis, mehr als die Hälfte des Blattes einnehmend, sein von den Wassern des Anio geformtes Felsenfundament.
Zu Serie "Mahlerisch radirte Prospecte von Italien"
Diese Radierung ist im Rahmen der Serie "Mahlerisch radirte Prospecte von Italien" entstanden, die durch den Nürnberger Verleger Johann Friedrich Fraunholz und den Künstler Johann Christian Reinhart (1761-1847) initiiert wurde. Mit dem Ansatz, eine Serie "[...] von den schönsten römischen Prospecten und Ruinen[...]" (Schmid 1998, S.161) als Sammlung herauszugeben, beauftragte Fraunholz neben Reinhart auch Albert Christoph Dies (1755-1822) und Jakob Wilhelm Mechau (1745-1808). Die drei Künstler hatten nur geringe Erfahrung in der Herstellung von Druckgraphiken und wurden als Maler vor allem ihrer Fähigkeit wegen ausgesucht, Landschaften und Architekturen feinfühlend und eben "mahlerisch" abzubilden. Von Beginn an war das Ziel der Serie die kunstvolle Darstellung der italienischen Landschaft, abseits der bis dato vorherrschenden Veduten und Ansichten der berühmtesten Sehenswürdigkeiten und touristischen Ziele. Im Vordergrund sollte die Landschaft Italiens stehen, Orte bewundernswerter Naturschauspiele sowie Ruinen, die den Künstlern bekannt, jedoch noch nicht zum Anziehungspunkt aller Italienreisender geworden waren. Besonders den Kunstsammlern in Deutschland sollte somit eine neue Seite des Sehnsuchtslandes aufgezeigt werden. So wurden die Darstellungen schließlich auch in italienischer Sprache betitelt, nicht nur da viele der Örtlichkeiten schlicht nicht zu übersetzen wären, sondern auch um ihnen den gewissen Klang der Exotik nicht zu nehmen.