Georg Moller

Als Architekt hat Georg Moller in vielen Orten seinen Stempel hinterlassen. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts plante er zahlreiche Kirchenbauten sowie große Bauprojekte wie die Freimaurerloge, das Alte Mausoleum und das Prinz-Carl-Palais in Darmstadt, das Staatstheater in Mainz, das Wiesbadener Stadtschloss und Schloss Heiligenberg in Jugenheim, um nur wenige zu nennen. Neben den beiden berühmten Architekten Karl Friedrich Schinkel und Leo von Klenze zählt Moller zu den bedeutendsten deutschen Architekten des Klassizismus, dessen Werke sich besonders in seinem späteren Lebensumfeld des Rhein-Main-Gebietes befinden. Gelernt hatte er ab 1800 beim Stadtplaner Hannovers Diederich Christian Ludwig Witting sowie bei dem einflussreichen Stadtplaner Karlsruhes und Baden-Badens Friedrich Weinbrenner, mit dem er 1802 gemeinsam von Hannover nach Karlsruhe zog. Nach dem Studium der Baukunst in Deutschland reiste Moller von 1807 bis 1809 nach Italien und ließ sich in Rom nieder. Er suchte engen Kontakt zur deutschen Künstlerkolonie in Rom und beschäftigte sich intensiv mit den Bauten der römischen Antike und des Barock. Mit seiner Rückkehr nach Deutschland erhielt er 1810 die Stellung des Oberbaurates und Hofbaudirektors des Großherzogtums Hessen-Darmstadt. Ein wichtiges Anliegen war ihm stets auch die Denkmalpflege und der Erhalt historischer Architektur. Er war Wegbereiter der ersten gesetzlichen Denkmalschutzverordnung aus dem Jahre 1818 und verfasste seit 1812 die mehrbändige Publikation "Denkmäler der deutschen Baukunst", in der er mit der Genauigkeit des Architekten historische Bauwerke auf dem deutschen Staatsgebiet aufnahm und dokumentierte. Er stand zudem in engem Austausch mit Sulpiz Boisserée, mit dem er die Fertigstellung des gotischen Kölner Domes initiierte, wenngleich er die Umsetzung nicht mehr gänzlich erleben sollte. Er verstarb 1852 im Alter von 68 Jahren in Darmstadt.