Carlo Naya

(1816 Tronzano Vercellese - Venedig 1882)

Carlo Naya gilt als einer der herausragendsten Pioniere der Reisefotografie. Zunächst in den Rechtswissenschaften studiert, bereiste der aus begüterter Familie stammende Naya gemeinsam mit seinem Bruder Europa. 1845 lebte er eine Zeit lang in Prag, 1846 in Konstantinopel. 1857 ließ er sich in Venedig nieder und eröffnete gemeinsam mit Carlo Ponti ein fotografisches Atelier. Bereits zuvor hatte er sich für die Daguerreotypie interessiert und mit der neuen Technik der Bildwiedergabe beschäftigt. Vor allem seine Heimatstadt Venedig bildete er in ebenso dokumentarischen wie künstlerischen Ansichten ab.

Vielen seiner Fotografien wohnt ein strenger Blick auf die korrekte Darstellung von Architektur inne. Die genaue Ausrichtung der Kamera und die vollständige Wiedergabe der Fassaden und Ansichten müssen für Naya eine große Rolle gespielt haben. Nicht wenig wundert es daher, dass Carlo Naya ganze Sammlungen von Stadtansichten erstellte und auch mit der Reproduktion von Kunstwerken, etwa auch der Fresken Giottos in der Arenakapelle in Padua betraut wurde. In den 1860er-Jahren wurde er vielfach für sein Werk ausgezeichnet. Nachdem er sich mit seinem ehemaligen Atelierpartner Ponti zerstritten hatte, gründete er 1868 sein eigenes großes Atelier in Venedig an der Piazza S. Marco.

1882 starb Carlo Naya und hinterließ ein umfangreiches Archiv an Fotografien. Seine Witwe Ida Lessiak und sein Schüler Tommaso Filippi führten das Atelier noch einige Jahre weiter, bis es schließlich 1918 geschlossen wurde.