Künstler

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  • Trajan Wallis
    Als Sohn des vielgerühmten Landschaftsmalers George Augustus Wallis, kam Trajan Raymond Wallis am 28. August 1794 in Rom zur Welt. Von Kindesbeinen an war er von Kunst umgeben, der Vater erteilte ihm den ersten Zeichenunterricht. Beim renommierten Stuttgarter Maler Eberhard von Wächter trat Wallis schließlich 1807 die Ausbildung an. In der Folge entstanden unzählige akademisch anmutende Studien und Zeichnungen, darunter Akt-, Hand- und Gewandstudien. Darin erforschte der Künstler minutiös die Faltenwürfe im Stoff sowie die menschliche Physis und bannte sie mit äußerster Fingerfertigkeit auf Papier. Dass Trajan Wallis sich jedoch nicht einzig auf sein künstlerisches Schaffen konzentrieren konnte, machen biographische Berichte ersichtlich, nach denen er immer wieder zwischen Deutschland und Italien hin und her reiste, um gemeinsam mit dem Vater als Kunstsachverständiger und Agent im Dienst verschiedener Auftraggeber zu arbeiten. Er starb 1892.
    Carl August Walther
    Carl August Walther, geboren 1880 in Leipzig, begann seine Laufbahn als Maler, Zeichner und Grafiker an der Dresdner Akademie. Unter Oskar Zwintscher und Richard Müller entwickelte er zusehends seinen eigenen Stil und beteiligte sich 1909 an der „3. Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes Weimar“ und in der Folge an zahlreichen Schauen in seiner Wahlheimat. Walther blieb Dresden stets treu und durchlebte das Kaiserreich, die Weltkriege, die Weimarer Republik, den NS-Staat und die Gründung der DDR. Von einem technisch überzeugenden, gegenstandsbetonten Realismus, der sich auch in Zeichnungen von einer Italienreise manifestiert, führte sein künstlerischer Weg zu symbolistischen und expressiven Tendenzen und wieder zurück. Nicht zuletzt lässt auch die Gestaltung von Exlibris mit provokanten, erotisierten Darstellungen, tief in das Wesen des Künstlers blicken. Doch weder die Avantgarden und programmatischen ‚Ismen‘ der Moderne, noch die Ernennung Dresdens als nationalsozialistische Gauhauptstadt und die Bombennacht des 14. Februar 1945 hinterließen Spuren im vielgestaltigen Œuvre Carl Walthers, das mit seinem Tod 1956 seinen Abschluss fand.
    Manuel Wielandt
    Der 1863 in Löwenstein geborene Wielandt galt als einer der besten Schüler des Karlsruher Landschaftsmalers Gustav Schönleber. Heute wieder hoch geschätzt, erlebte er den Zenit seines Erfolges bereits um 1900. Damals war er weit über München und seine badische Heimat hinaus in Ausstellungen vertreten, so in der Exposition Universelle des Beaux-Artes 1894 in Antwerpen. Er wurde national und international wahrgenommen und erhielt öffentliche Aufträge. Für Aufsehen sorgte er außerdem 1908 durch seine Wiederentdeckung der Tizian zugeschriebenen Imperatorenporträts in der Münchner Residenz. Später rückte er aus dem Fokus der Kunstwelt. Zu seinem Tod im Jahr 1922 war er kaum mehr öffentlich präsent. Er hinterließ zahlreiche Arbeiten, die einerseits zum als expressiv charakterisierten Spätwerk gezählt werden können, andererseits allerdings auch Studien für größere Ölgemälde, die stilistisch an seine früheren Werke anknüpfen.
    Georg Wiesend
    Georg Wiesend wurde am 8. November 1807 in Kufstein, Tirol, geboren. Nach dem Umzug der Familie über Miesbach kam er 1816 nach München, wo er von 1817 bis 1825 das renommierte Hollandeum besuchte. Dort erhielt er eine umfassende schulische und zeichnerische Ausbildung durch den Maler Franz Dahmen, der sein künstlerisches Talent früh förderte. Bereits in jungen Jahren zeigte Wiesend großes Interesse an der Landschaftsmalerei und wurde stark von Künstlern wie Dorner, Wagenbauer und Dillis geprägt.</p> <p>Nach seiner Ausbildung stand Wiesend zunächst zwischen der Entscheidung für eine Künstlerlaufbahn oder eine Beamtenkarriere. 1830 trat er schließlich in den bayerischen Staatsdienst ein und arbeitete fortan in verschiedenen Ämtern – unter anderem in Miesbach, Landshut, Tittmoning, Burghausen, Traunstein und Landau an der Isar. Parallel zu seiner juristischen Laufbahn blieb er künstlerisch aktiv. Besonders in den Jahren zwischen 1828 und 1835 stellte er regelmäßig Ölgemälde in der Akademie und im Kunstverein München aus, bevor er sich aufgrund seiner beruflichen Verpflichtungen zunehmend der Aquarellmalerei zuwandte.</p> <p>Wiesend unternahm nahezu jährlich ausgedehnte Studienreisen, die ihn in die Alpenregionen, nach Tirol, Oberitalien, in die Schweiz und ins Salzkammergut führten. Dabei entstanden zahlreiche Aquarelle mit topographisch genauen Ansichten, die vor allem die Bergwelt, Wasserfälle und ländliche Motive festhalten. Seine Werke zeichnen sich durch eine detailreiche Naturbeobachtung und eine der spätromantischen Stimmung verpflichtete Bildsprache aus. Obwohl er zeitlebens künstlerisch aktiv blieb, wurde er von der Kunstgeschichte weitgehend vergessen.</p> <p>Neben seiner Malerei zeigte Wiesend Interesse für Archäologie und Heimatpflege – er führte Grabungen durch, veröffentlichte seine Funde und engagierte sich für die Erhaltung historischer Denkmäler. Von Zeitgenossen wurde er als "Dilettant von ernstem, redlichem Streben" geschätzt – im Sinne eines kunstliebenden Laien mit hohem Anspruch.</p> <p>Nach seinem Ruhestand 1879 lebte er in Berchtesgaden, wo er am 19. Juni 1881 starb. Sein künstlerisches Erbe umfasst mehrere hundert Studien und Aquarelle, von denen heute nur ein Bruchteil erhalten ist.</p>