Wilhelm von Kobell

Der deutsche Tier- und Schlachtenmaler Wilhelm von Kobell wurde am 6. April 1766 in Mannheim geboren. Seine erste Ausbildung erhielt er bei seinem Vater, dem Landschaftsmaler und Radierer Ferdinand Kobell. Anfang der 1780er Jahre bis 1784 lernte er an der Mannheimer Zeichenakademie bei Franz Anton von Leydensdorf und Egid Verhelst d.J., danach war er in der Werkstatt des Vaters tätig. 1792 wurde er von Karl Theodor von der Pfalz, den Kobell in Mannheim kennengelernt hatte und der seit 1777 Bayerischer Kurfürst war, zum Hofmaler in München ernannt. Von diesem erhielt er 1791 und 1793 auch Reisestipendien für Italien und England, die Kobell aber wegen des Ausbruchs des Großen Koalitionskrieges nicht wahrnehmen konnte. Neben Szenen aus dem bayerischen Leben malte Kobell in der von soldatischem Treiben geprägten Hauptstadt Bayerns vermehrt militärische Bilder und Schlachtengemälde. 1807 stellte er den achtteiligen Zyklus mit Schlachtengemälden für den Marschall Louis-Alexandre Berthier fertig, worauf Kronprinz Ludwig von Bayern zwölf großformatige Schlachtenbilder bestellte, an denen Kobell von 1808 bis 1815 arbeitete. Diese zeigen das bayerische Heer in den Napoleonischen Kriegen. Im Jahr 1814 wurde Kobell als Nachfolger von Johann Georg von Dillis zum Professor für Landschaftsmalerei an der Münchner Akademie ernannt. Für seine Leistungen wurde ihm 1817 der persönliche Adelstitels Ritter von Kobell verliehen. Seit etwa 1820 entstanden die sogenannten „Begegnungsbilder“, in denen Figuren, nicht nur in militärischem sondern auch im zivilen nahezu genrehaften Umfeld, dargestellt sind, die sich wie zufällig begegnen und in fast stilllebenhafter Manier stumm kommunizieren. Der zunächst persönliche Adelsstand des Ritters von Kobell wurde 1833 in Anerkennung seiner Leistungen und in Folge mehrfachen Bittens in einen erblichen erhoben. Der einflussreiche Maler verstarb am 15. Juli 1853 in seiner Geburtststadt Mannheim.