Christian Friedrich Gonne
Wer schon nach zweijährigem Studium der Kunst für seine Arbeit prämiert wird und, gerade erst Anfang Zwanzig, sodann selbst als Lehrer tätig wird, muss wohl Talent in seiner Profession gehabt haben. So ist es für die Kunstwelt eine erfreuliches Ereignis gerwesen, dass Christian Friedrich Gonne die familiär vorgeprägten Pfade verließ, sein zunächst begonnenes Medizinstudium abbrach und sich an der Kunstakademie Dresden einschrieb. Viel später, ab 1857, sollte er dort gar selbst zum Professor werden. Während seiner jungen Jahre wechselte Gonne mehrfach seinen Wohnsort von Dresden nach Berlin und München, Antwerpen und zeitweise auch Rom. Erst Ende der 1840er Jahre kehrte er nach Dresden zurück. Als Genremaler malte er mit Vorliebe historische und religiöse Motive. Darüber hinaus tat er sich aber insbesondere als Porträtmaler hervor. Seine lebendig wirkenden Bildnisse, zu denen auch eine Reihe fein beobachteter Selbstbildnisse zählt, zeigen das Gespür des Künstlers für das menschliche Antlitz und die menschliche Anatomie. Eine Fähigkeit, die vielleicht auf die frühe Prägung des Elternhauses und ersten Studiums hinweist, wo der Mensch im Mittelpunkt stand, wenngleich wohl weniger in ästhetischer Absicht. Gonne verstarb im hohen Alter von 93 Jahren in Dresden.