Hünengrab bei Vollmond
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Art.Nr.:
13025
Produktinformationen "Hünengrab bei Vollmond"
Als am 24. März 1844 der berühmteste Künstler Dänemarks, der klassizistische Bildhauer Bertel Thorvaldsen starb, zogen sich die Begräbnisfeierlichkeiten über zwei Tage hin. Als sie am 29. März mit einer Totenwache im Antikensaal der Kopenhagener Kunstakademie auf Schloss Charlottenborg begannen, hat Georg Emil Libert den inmitten seiner Werke aufgebahrten Bildhauer gezeichnet. Libert muss zu dem Bildhauer in näherer, noch nicht genau untersuchter Beziehung gestanden haben – von ihm verwahrt das Thorvaldsens Museum nicht nur zahlreiche Umrisszeichnungen nach Werken des Bildhauers; Thorvaldsen selbst hatte 1840 auch zwei Gemälde von Libert für seine Sammlung angekauft – einen Blick auf den Öresund von Langelinie aus und eine Heidelandschaft bei Aalborg –, in denen sich der Maler als Vertreter der dänischen Landschaftsmalerei des Goldenen Zeitalters zeigt. Panoramaartig geweitete Ansichten über die heimische, flache Landschaft mit einem tiefen Horizont prägen beide Gemälde, die sich grundlegend von unserem kleinen Nachtstück unterscheiden. In ihm erweist sich Libert als Wiedergänger der Romantik – am Meer steht ein steinzeitliches Hünengrab und dahinter eine gewaltige Eiche, alles beschienen vom Mond, der im wolkenverhangenen Himmel aufleuchtet. Libert zitiert charakteristische Requisiten der deutschen Romantik – Hünengrab, Meer, Mond und Eiche –, die vor allem Caspar David Friedrich wiederholt zum Gegenstand seiner Bildreflexionen gemacht hatte. Libert vereinigt diese Bausteine der Romantik auf kleinstem Format in einer stimmungsvollen Inszenierung. Inszenierung deshalb, weil es sich bei aller Naturbeobachtung von Landschaft, Vegetation und Gestein um keine Studie nach der Natur handelt, sondern um eine im Atelier entstandene Szene, die von vorne beleuchtet wird. Ihm gelingt damit ein stimmungsvoller Rückgriff auf Motive der deutschen Romantik, der Libert nahestand. Er war 1846 mit einem Stipendium der Kopenhagener Akademie nach München gekommen, wo er sich bis Ende 1849 aufhielt. Hier entwickelte er sich unter Verwendung eines kräftigen Kolorits zu einem Landschaftsdramatiker, der in der Tradition der Romantik stand. Nach seiner Rückkehr nach Dänemark hatte er mit romantisch gestimmten Szenen aus norwegischen und deutschen Bergregionen beim Publikum großen Erfolg; Anerkennung verschafften ihm auch seine Landschaften von der damals weithin unbekannten Insel Bornholm, in denen Libert Naturbeobachtung mit nationalromantischen Elementen verband, und nicht zuletzt seine Mondlandschaften, die zu seinen Spezialitäten gehörten.
Künstler: | Georg Emil Libert (1820 Kopenhagen - 1908 ebd.) |
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Technik: | Öl auf Karton |
Signatur: | Unten rechts signiert "G.Emil Libert". |
Jahr: | 19. Jahrhundert |
Zustand: | Guter Zustand. Leichte Bereibungen am Rand, Firnis minimal vergilbt |
Provenienz: | Sammlung Prof. Dr. Thomas Olbricht, Essen; |
Gesamtgröße: | 13,4 cm x 10,8 cm |
Rahmengröße: | 21,5 cm x 19,0 cm |
Darstellung: | Natur |
Epoche: | Romantik |
Schlagworte: | Bertel Thorvaldsen; Begräbnisfeierlichkeiten; Kopenhagen; Kunstakademie; Schloss Charlottenborg; Georg Emil Libert; Bildhauer; Thorvaldsens Museum; Gemälde; Öresund; Langelinie; Heidelandschaft; Aalborg; Romantik; Meer; Mond; Hünengrab; E [...] |
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