
Weite Landschaft, wohl Ceylon
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Art.-Nr.: 11969
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Über der Landschaft mit einer am niedrigen Horizont im Dunste bläulich schimmernden Hügelkette... mehr
Weite Landschaft, wohl Ceylon
- Technik: Aquarell auf Papier
- Zustand: Sehr guter Zustand. Leicht gebräunt und lichtrandig.
- Größe: 24,3 cm x 36,6 cm
- Epoche: Romantik
- Jahr: 19. Jahrhundert
Über der Landschaft mit einer am niedrigen Horizont im Dunste bläulich schimmernden Hügelkette und einer sich in den Vordergrund ausbreitenden sattgrünen mit in vereinzelt stehenden Baumgruppen bewachsenen Ebene wölbt sich der weite Himmel in verschiedensten Schattierungen von Blau zu Weiß. Hinten zieht in lockerem Verband ein Schwarm schwarzer Vögel durch die Lüfte, deren Körper sich scharf vor dem hellen Himmel abzeichnen. Eduard Hildebrandts Ansicht dieser fremden, menschenleeren Landschaft unter einem weiten, leuchtend-blauen Himmel beschreibt in ihrer Klarheit und Menschenferne ein Naturbild, das für den Europäer dieser Zeit bereits zum Ideal geworden ist: das vom Menschen gänzlich unangetastete Stück Natur, und diese Ursprünglichkeit eröffnet sich dem Betrachter besonders auf Reisen in ferne Länder. So erscheint es auch folgerichtig, daß das Leben und Werk Hildebrandts, des späteren Königlichen Preußischen Hofmalers und Professors an der Berliner Akademie, geprägt ist von seiner Leidenschaft für das Reisen. Hunderte auf solchen Forschungs- und Studienexkursionen entstandene Arbeiten, unter denen besonders die farbenprächtigen Aquarelle und Ölskizzen zu nennen sind, bezeugen diese Liebe zur Ferne und den Blick für besondere Naturerscheinungen und -stimmungen. Bereits 1838 unternahm er die erste Studienreise nach Rügen. Nach seiner Rückkehr nach Berlin arbeitete er im Atelier Wilhelm Krauses, einem Berliner Marinemaler, doch es folgten bald weitere Touren, so nach Skandinavien, Schottland und England. Zwischen 1841 und 1843 lebte er in Paris und arbeitete im Atelier von Eugène Isabey, kehrte dann wiederum nach Berlin zurück und konnte auf Empfehlung Alexander von Humboldts mit der finanziellen Unterstützung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. eine zweijährige Reise nach Brasilien und Nordamerika unternehmen. Zurück in Berlin hatte sich sein Naturempfinden gewandelt und fortan bezeugen seine Arbeiten vor allem das große Interesse an besonderen natürlichen Lichteffekten und Landschaftsstimmungen. 1847 bis 1849 unternahm er eine weitere Reise über England nach Madeira, der afrikanischen Westküste, zu den Kanaren, nach Portugal und Spanien. Im Jahre 1851 führte ihn sein Weg auf seiner vierten großen Reise dann nach Italien, Nubien, Ägypten, Syrien, Palästina, in die Türkei und nach Griechenland. Seine letzte große Exkursion folgte schließlich 1862 nach Skandinavien, der sich eine Weltreise anschloß, die ihn unter anderem nach Indien und Sri Lanka, dem damaligen Ceylon führte. Deren Beschreibung nach Hildebrandts Tagebüchern und mündlichen Berichten wurde von Ernst Kossak in drei Bänden veröffentlicht1 und Steinbock und Loeillot ließen hochwertige Faksimiles ausgesuchter Aquarelle von jener letzten großen Reise drucken. Es ist anzunehmen, daß es sich bei unserem vorliegenden Blatt um eine Arbeit von eben dieser Weltreise handelt, genauer um eine Ansicht aus den flachen Küstengebieten Ceylons. (sfs)
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