Johann Georg von Dillis
Nach dreijährigem Studium an der Universität Ingolstadt wurde der aus einer oberbayerischen Försterfamilie stammende Johann Georg von Dillis zum Priester geweiht. Doch widmete er sich wohl nie intensiver der Theologie oder gar Gemeindearbeit, sondern betätigte sich über viele Jahre als Mal- und Zeichenlehrer an verschiedenen Adelshäusern. Zum Lohn für seine offenbar zufriedenstellende Kunsterziehung der jungen Adeligen, erhielt er neben Empfehlungen an weitere Häuser vor allem die Möglichkeit, die Heranwachsenden bei ihrer Grand Tour ins Ausland zu begleiten. Selbst den jungen Kronprinzen Ludwig von Bayern, der selbst eine hohe Affinität zur Kunst entwickeln sollte, begleitete Dillis auf mehreren Reisen nach Italien. Doch wo ein Schüler lernt, kann auch ein Lehrer sich noch bilden. So gaben ihm die zahlreichen Reisen die Möglichkeit ausgiebiger Natur- und Landschaftsstudien, die er neben der eigentlichen Unterweisung anfertigte. Besondere Aufmerksamkeit schenkte Dillis dem Himmel und den Myriaden möglicher Wolkenformationen. Die spätestens seit 1802 von Luke Howard, dem "Godfather of the Clouds", betriebene naturwissenschaftliche Klassifikation von Wolken, hatte einen enormen Einfluss auf die Künstler der Romantik, und inspirierte auch Dillis zu eingehenden Betrachtungen. Seit 1790 bekleidete er das Amt des bayerischen Bilder-Galerie-Inspectors und wurde 1822 gar zum königlichen Direktor der Galerien ernannt. Ab 1808 hatte er darüber hinaus die Professur für Landschaftsmalerei an der Münchner Kunstakademie inne und prägte nachdrücklich die sogenannte 'Münchner Schule'. Im selben Jahr wurde er für seine Leistungen, nicht zuletzt auch durch den engen Kontakt zu den obersten Adelshäusern Bayerns, in den Adelssstand erhoben. Im September 1841 verstarb er in München.